Für die passive Ortung von Flugzeugen
gibt es eine interessante Möglichkeit, die auf dem von Flugmotoren
ausgehenden Schall beruht. Dazu werden die Laufzeitdifferenzen ausgenutzt:
Vier auf einem Kreis angeordnete segmentförmige Schalltrichter sind so
zusammengeschaltet, dass jeweils 2 gegenüberliegende über einen Schlauch mit
den beiden Ohren eines Horchers verbunden werden. Der eine Horcher optimiert
die waagerechte Richtungskomponente, der andere die senkrechte. So zeigt das
„Elaskop“ oder „RRH“ auf die verborgene Schallquelle mit einer
Winkelgenauigkeit von 2 Grad auf 12 km. Der dritte Mann unten am Gerät
bedient einen mechanischen Rechner, der die Daten an die Flak liefert. Im
Schweizer Luftwaffenmuseum in Dübendorf steht ein RRH, das für den Bau des
hier vorgestellten Modells nützlich war.
Modell
Das kleine Modell ist aus Polyurethan
gefertigt, daher erfordern die Klebungen Sekundenkleber oder Epoxidharz.
Es wurden etliche Detaillierungen
vorgenommen:
Die im Modell auf der Grundplatte
dargestellten liegenden Kabel wurden vorsichtig entfernt und nach dem
Lackieren durch 0,25 mm dicken Lötdraht dargestellt, der in Reifenschwarz
lackiert wurde, um den Eindruck einer Gummiisolierung der Kabel zu erzeugen.
Der dünne Draht hat so wenig Steifigkeit, dass er sich leicht an den
Untergrundverlauf anpasst.
Die vier Füße des Gerätes wurden
übernommen, aber die Hebel wurden durch besser passende (Eigenbau) ersetzt.
Die Handräder wurden gemäß den am
Original ermittelten Maßen neu gefertigt, auch die im Bausatz wesentlich zu
kleine Skala. Die Schubstange, die von der Skala zum Rahmen führt, wurde aus
gerecktem Messingdraht gefertigt. Das gilt auch für die Arretierstange
darunter.
Das ganze Modell wurde in gelber
Tarnfarbe RLM 79 von Gunze lackiert.
Durch das Einfügen dreier Figuren wird
die Funktion des RRH besser vorstellbar. Zwei Figuren schwenken das Gerät
mit jeweils einem Handrad, die dritte wertet die Winkelmessungen der beiden
aus und setzt sie in eine Flugbahn für die Nachführung der Flak um, das war
vor achtzig Jahren noch anspruchsvoll. Die graphische Anzeigeskala ist im
Modell vereinfacht dargestellt. Das Einfügen der Figuren in das Modell
erfordert extreme Sorgfalt und Geduld.
Die Kreisringe über den Köpfen der
beiden oben sitzenden Figuren sind Führungsschienen für tarngefärbte
Vorhänge, die Schutz gegen Sicht und Witterung bieten sollten. Am Modell hat
nur eine Figur diesen Sichtschutz bekommen, weil sonst zu viele Details
verschwunden wären. Der Vorhang wurde aus Japanpapier gefertigt, älteren
Flugmodellbauern noch als Spannpapier bekannt
Fazit
Das Vorbild dieses Modells war auch im
Gerätepark der Originale ein kaum bekannter Exot. Wenn das Modell nicht so
klein wäre, wäre es ein echter Hingucker.